Die Rückkehr zur Muttergöttin
Die Wiederentdeckung der spirituellen Dimension in den alten Mythen Europas.
Die alten Mythen Europas hatten einst eine tief verwurzelte spirituelle Dimension, die das Leben unserer Ahnen durchdrang und prägte. Diese Geschichten und Überlieferungen erzählten von einer Welt, in der die Kräfte der Natur und des Göttlichen in einem harmonischen Tanz miteinander verwoben waren. Im Mittelpunkt dieser Mythen stand der Glaube an die helfende Kraft der Muttergöttin, die als Quelle des Lebens und Hüterin der Natur verehrt wurde.
Die Muttergöttin verkörperte Fruchtbarkeit, Schutz und Weisheit, die das Fundament der Gesellschaft und der spirituellen Praxis unserer Vorfahren bildeten.
Unsere Ahnen pflegten lange Zeit einen lebendigen Glauben an diese Urmutter, indem sie Rituale und Zeremonien durchführten, die ihre Verbindung zur Natur und zum kosmischen Ganzen stärkten. In diesen heiligen Handlungen fand eine tiefe spirituelle Kommunikation statt, in der sie sich als Teil eines größeren Ganzen erlebten. Die Muttergöttin symbolisierte die nährende und schützende Kraft des Universums, die alles Leben durchdringt und erhält. Sie war die personifizierte Natur, lebendig in den Jahreszeiten, in Pflanzen und Tieren, in Flüssen und Bergen.
Doch in einer zunehmend patriarchalischen Welt begann eine Entfremdung von dieser Urmutter. Mit dem Aufkommen patriarchalischer Strukturen und Religionen verschob sich der Fokus von der Verehrung der Muttergöttin hin zu männlich dominierten Gottheiten und Hierarchien. Diese Verschiebung führte zu einer tiefgreifenden Veränderung des spirituellen und sozialen Gefüges der Gesellschaft. Das Gleichgewicht und die Harmonie zwischen den Geschlechtern und mit der Natur gingen verloren und damit auch die enge Verbindung zur spirituellen Dimension, die unsere Vorfahren so sehr schätzten.
Diese Entfremdung von der Urmutter bedeutete auch eine Entfremdung von der Natur und letztlich von sich selbst. Der Mensch begann, die Natur nicht mehr als lebendigen, heiligen Organismus zu betrachten, sondern als Ressource, die es zu beherrschen und auszubeuten galt. Diese Haltung spiegelte sich im Verhältnis des Menschen zu sich selbst wider. Die spirituelle Leere, die durch die Abwendung von der Muttergöttin entstand, führte zu einer inneren Unausgeglichenheit und Sinnkrise, die bis in die Neuzeit nachwirkt.
Die Rückkehr zur Muttergöttin
Die Rückkehr zur Muttergöttin, zur uralten spirituellen Dimension, ist ein Weg, diese Entfremdung zu überwinden. Indem wir uns wieder den alten Mythen zuwenden und die heiligen Geschichten und Rituale unserer Vorfahren wiederbeleben, können wir die verloren gegangene Verbindung zur Natur und zu unserem inneren Selbst wiederherstellen. Die Muttergöttin lehrt uns, die Welt mit Ehrfurcht und Respekt zu betrachten und die heilige Ordnung des Lebens zu erkennen und zu ehren.
Die alteuropäischen Mythen sind keine Relikte einer vergangenen Zeit, sondern lebendige Quellen der Weisheit, die uns daran erinnern, wer wir wirklich sind und woher wir kommen. Die Rückkehr zur Muttergöttin ist ein Weg zurück zu den Wurzeln unserer Existenz, zu einem Leben im Einklang mit den Rhythmen der Natur und den kosmischen Kräften. In dieser Rückkehr liegt die Möglichkeit, eine neue – oder besser eine uralte – Seinsweise zu entdecken, die uns in eine harmonische und friedvolle Zukunft führt.