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Dunum – von Hexen und Hecken

Dunum - eine keltische Siedlung

Dunum ist ein Begriff aus der keltischen Sprache, der aufgrund seiner Verbreitung in verschiedenen Regionen und seiner Bedeutung als befestigte Siedlung in der keltischen Kultur bekannt ist.

Solche Siedlungen waren oft auf erhöhten Positionen gelegen und von Wällen oder Palisaden umgeben, um Schutz vor Angriffen zu bieten. In archäologischen und historischen Studien wird der Begriff „Dunum“ oft verwendet, um solche keltischen Siedlungen zu beschreiben und zu analysieren.

Sie waren wichtige Zentren des keltischen Lebens und dienten als Wohnorte, Handelszentren und oft auch als politische oder religiöse Versammlungsorte.

Dunum – „unser“ Zaun

Es ist möglich, dass im Laufe der Zeit der Begriff „Dunum“ nicht nur befestigte Siedlungen beschrieb, sondern auch andere Arten von Schutzstrukturen wie Hecken oder Zäune, die als Schutz oder Abgrenzung dienten.  Historisch gesehen wurden Hecken oft als natürliche Barriere oder Grenze verwendet, um Land zu markieren oder Tiere zu halten. Der Weißdorn ist eine häufige Pflanze in Europa und wurde oft für Heckenpflanzungen verwendet, da seine dichten Dornen eine effektive Abgrenzung bildeten.

Solche Überlegungen sind oft Gegenstand von linguistischer Forschung und können wichtige Einblicke in die Kultur und Lebensweise früherer Gesellschaften bieten. Auf das Wort Dunum lassen sich zum Beispiel die heutigen Flurbezeichnungen wie Thann oder an der Tann zurückführen. Ebenso unser heute gebräuchliches Wort Zaun. Neben den befestigten Siedlungen waren die Gehöfte in den weiten Wäldern durch diese Hecken ebenso “befestigt”. Zwischen dem geschützten, “zivilisierten” Bereich des Gehöfts und dem umgebenden Wald stand eine mächtige, überwiegend wohl aus Weißdorn bestehende Hecke. Meist durch Ziegenfraß an der Innenseite wurde diese besonders undurchdringlich. Wir können davon ausgehen, daß sich nicht einmal Wildschweine in diese Hecke gewagt haben. Eine Vorstellung von dem Ausmaß und der Wirksamkeit einer solchen Hecke vermittelt uns das Märchen vom Dornröschen.

In der Welt der Folklore und Sprachgeschichte gibt es viele faszinierende Theorien über die Herkunft des Begriffs „Hexe“. Eine besonders interessante Hypothese besagt, dass das Wort „Hexe“ von der alten Bezeichnung „Hagezussa“ oder „Heckenreiterin“ abgeleitet sein könnte. Diese Bezeichnung bezog sich auf Frauen – und auch Männer – die es wagten, jenseits der befestigten Siedlungen, also jenseits des Dunum, des “Zaunes” oder der Hecke, Kräuter im Wald zu suchen. Diese Menschen waren oft vertraut mit den Geheimnissen der Natur, den Heilkräften der Pflanzen und den Ritualen, die damit verbunden waren. Dieses Wissen machte sie zu wichtigen Figuren in ihren Gemeinschaften. Doch ihre unabhängige Natur und ihre Fähigkeit, sich außerhalb der gesellschaftlichen Normen zu bewegen, könnten auch Misstrauen und Angst hervorgerufen haben.

Zaun - Das keltischen Dunum

In Zeiten, in denen die Kirche eine starke Autorität ausübte und alternative Glaubenssysteme unterdrückte, wurden jene Menschen, die sich jenseits der etablierten Normen bewegten, oft als Bedrohung angesehen und als Hexen stigmatisiert. Die Wurzeln der Hexe reichen tief in die Geschichte zurück und sind mit verschiedenen kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. Die Vorstellung von der Hexe als eine mächtige, aber oft missverstandene Figur ist in der Populärkultur und Literatur weit verbreitet. Doch hinter den Märchen und Legenden verbirgt sich eine komplexe Geschichte von Menschen, überwiegend Frauen, die sich mutig gegen die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit auflehnten und oft dafür einen hohen Preis zahlten.

Die Hecke, ein grünes Juwel in unserer Kulturlandschaft

Inmitten unserer modernen, von Beton und Asphalt geprägten Welt, sollten sich Wildhecken wie grüne Oasen erheben, die nicht nur die Schönheit der Natur bewahren, sondern auch eine Vielzahl von ökologischen Vorteilen bieten. Diese natürlichen Barrieren aus Bäumen, Sträuchern und anderen wichtigen Pflanzenarten sind nicht nur ein Symbol für die Verbindung zwischen Mensch und Natur, sondern auch unverzichtbare Elemente in unserer Kulturlandschaft. Es wäre wünschenswert, wenn diese Erkenntnis immer stärker in das Bewusstsein der Menschen dringt und uns die Anlage von natürlichen Hecken auf den Weg in die neue Zeit begleiten. Wie schön wäre es, wenn kleine Siedlungen oder Weiler wieder zu einem Dunum werden könnten.

Die Vielfalt der Wildhecke

Freiwachsende Hecken zwischen Äckern und Wiesen sind wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen, Pilzen, Insekten und andere Kleintiere, für Reptilien, Amphibien, Vögel und Säugetiere. Die ökologische Vielfalt einer Wildhecke ist atemberaubend. Obwohl sie in landwirtschaftliche genutzten Flächen viel zur Bremsung des Windes, zu einer verringerung der Bodenerosion, zur Verbesserung des Kleinklimas und zur stärkung des ökologischen Gleichgewichts beitragen kann werden sie immer seltener, weil sie den landwirtschaftlichen Großgeräten im Wege stehen. Eine besorgniserregende Entwicklung!

Die vielfalt einer natürlichen Hecke bestehend aus zum Beispiel Berberitze, Kornelkirsche, Waldhasel, Weißdorn, Sanddorn, Schlehe, Hundsrose, Wildapfel, Wilde Brombeere und Schwarzer Holunder als freiwachsende Hecke, wo alle 30 Meter noch ein Baum hinein gepflanzt wird ist fast unbeschreiblich. Hinsichtlich der Anzahl der auf einem Baum beheimateten Insektenarten eignen sich für die Hecke am besten die Birke, die Eiche, die Weide, die Zitterpappel, die Schwarzerle, die Rotbuche und die Ulme.

Der ökologische Nutzen

Die Wildhecke spielt eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Biodiversität und die Pflege unserer Kulturlandschaft. Sie bietet Lebensraum für bedrohte Tierarten, fördert die Bestäubung von Pflanzen durch Insekten und trägt zur Erhaltung der ökologischen Balance bei. 

Als Vogelschutzgehölze dient es den Vögeln nicht nur als Nistplatz. Hecken sind mit ihren Früchten und Samen eine besonders wichtige Nahrungsquelle, gerade im Winter. Darüber hinaus schützt sie den Boden vor Erosion, reguliert den Wasserhaushalt und wirkt als natürlicher Filter für Schadstoffe. Die dichte Vegetation einer Wildhecke bietet Rückzugsorte und Schutz vor Raubtieren für kleinere Tiere wie Mäuse, Igel, Hasen und Eichhörnchen. Dies fördert das ökologische Gleichgewicht und trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei, indem es das Überleben verschiedener Arten ermöglicht.

Die Bedeutung für die Landwirtschaft

Für Landwirte sind Wildhecken wertvolle Elemente in der Landschaftsgestaltung. Sie dienen als natürliche Grenzen zwischen Feldern, bieten Lebensraum für nützliche Insekten, die Schädlinge bekämpfen, und tragen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei. Darüber hinaus können sie als Windschutz dienen, was besonders in offenen, windanfälligen Gebieten von Vorteil ist.

Boden- und Wasserschutz: Die Wurzeln der Pflanzen in einer Wildhecke helfen, den Boden zu stabilisieren und Erosion zu verhindern. Sie absorbieren auch überschüssiges Wasser, was zur Regulierung des Wasserhaushalts und zur Vermeidung von Überschwemmungen beiträgt. Darüber hinaus filtern sie Schadstoffe aus dem Wasser und verbessern so die Wasserqualität.

Klimaregulierung: Die Vegetation einer Wildhecke spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Mikroklimas in ihrer Umgebung. Sie bietet Schatten, reduziert Windgeschwindigkeiten und hilft dabei, die Temperatur zu moderieren. Dies schafft günstigere Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen und trägt zur Schaffung eines angenehmen Lebensraums für Tiere und Menschen bei.

Die ästhetische Komponente

Abgesehen von ihrem ökologischen Nutzen tragen Wildhecken auch zur Schönheit unserer Landschaft bei. Ihre vielfältigen Farben und Texturen verleihen der Umgebung einen natürlichen Charme und schaffen eine malerische Kulisse für Spaziergänge und Ausflüge in die Natur. Sie sind Orte der Ruhe und Inspiration, die uns mit der Schönheit und Vielfalt der Natur verbinden. Darüber hinaus ist es wichtig, das Bewusstsein für die Bedeutung von Wildhecken in der Öffentlichkeit zu stärken und Maßnahmen zur Erhaltung dieser wertvollen Lebensräume zu unterstützen.

Wenn es möglich ist, dann pflanzen wir in die heutige, immer steriler werdende Kulturlandschaft wieder Hecken. Durch die Schaffung und Pflege von Wildhecken können Landwirte, Gärtner und Naturschützer aktiv zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt beitragen. Mutter Erde wird es uns danken.

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