Ausflug in die keltische Geschichte

Geschichte Steintriskelion

Lassen wir zu Beginn den französischen Gymnasiallehrer Jean Markale zu Wort kommen. Er gilt als Spezialist auf dem Gebiet der keltischen Geschichte, Mythologie und Kultur. 1984 erschien in Frankreich sein Buch “Le Druidisme – Traditions et Dieux des Celts”, wo er sich mit der keltischen Erkenntnisphilosophie beschäftigt. Markale glaubte zu spüren, “dass hier die Wurzeln einer wahrhaft abendländischen Tradition zu suchen sind die dem Wesen der europäischen Völker in besonderem Maße entsprechen.” Zitat aus dem Buch: “Diejenigen, die ihre spirituellen Wurzeln im nordwestlichen Europa nicht finden können glauben gelegentlich sich in die umgekehrte Richtung, nach Osten, wenden zu müssen. Jedoch hat der Osten seine eigene Logik die sich nicht unbedingt mit der unseren deckt. Und das Christentum, das ja ebenfalls aus dem Orient kommt, hat den normalen Gang der Entwicklung der westlichen Welt zu ihrem Nachteil beeinträchtigt.

Mehr denn je müssen uns in dieser Zeit der Zweifel und Umwälzungen daher folgende Fragen interessieren: “Wer sind wir? Hätte uns das Druidentum darauf eine Antwort geben können? Oder ist es womöglich bereits zu spät diese Antwort zu finden? Es liegt in den Händen und in der Macht jedes einzelnen mit seiner persönlichen Suche ans Ziel zu gelangen und die Antwort selbst zu finden.”

Halten wir uns diesmal an die Schulwissenschaft, also ohne Berücksichtigung von Werken wie zum Beispiel Atlantis, Edda und Bibel, 200.000 Jahre germanischer Weltkultur und das Geheimnis der heiligen Schrift von Hermann Wieland aus dem Jahre 1925, dann entwickelte sich die keltische Kultur unter anderem aus einer paläolithischen, mindestens 40.000 Jahre alten, mitteleuropäischen Kultur und aus den Einflüssen der eingewanderten indoeuropäischen Völker. Vor etwa 2500 Jahren hat sich daraus die keltische Hochkultur entwickelt welche sich in der Folge in ganz Europa ausgebreitet hat. Sie erstreckte sich von Schottland/Irland bis Norditalien und von Portugal/Spanien bis in die heutige Türkei.

Kennzeichnend war die Integration von Spiritualität, ganzheitlich non-dualer Philosophie und weltlicher Macht in einer Form von Gewaltenteilung zwischen dem sogenannten Druiden und dem Fürsten. Es war auch kein imperiales Gebilde sondern ein Verbund von Regionen welche durch das Netzwerk der Druiden gesteuert wurde. Es gab keine Zinswirtschaft. Es wurde mit Realien gehandelt. Männer und Frauen waren gleichberechtigt.

Frauen konnten sowohl Fürstin als auch Druidin werden, wenn das auch eher selten der Fall war. Die keltische Kultur war in Europa führend in Philosophie, Technologie und sozialer Organisation. Es handelt sich also dabei um eine Lebensphilosophie welche über Jahrtausende aus unserem Boden herausgewachsen ist und deren Erben eindeutig die Kelten gewesen sind. Die erste wissenschaftliche benannte keltische Epoche ist die Hallstattzeit. Sie erstreckte sich von 1200 bis 450 vor unserer Zeitrechnung. Die Hallstattzeit wurde nach den Funden im Ort Hallstatt, in der Nähe von Salzburg (Österreich), benannt.

380 v.u.Z. eroberten die Kelten Rom und gaben es gegen Lösegeldzahlung wieder frei. Um 200 v.u.Z. hatte das keltische Europa umfangreiche Handelsbeziehungen in alle Welt. Große und auch befestigte Siedlungen wurden gebaut. Das erste Staatssystem auf mitteleuropäischem Boden war das keltische Königreich Noricum welches um ca. 200 vor unserer Zeitrechnung gegründet wurde. Es war ein Zusammenschluss von 13 einheimischen keltischen Stämmen. Das Königreich Noricum war das einzige Königreich welches die Festlandkelten jemals errichteten. Doch wir hatten nicht nur ein keltisches Staatssystem und keltische Gesetze, sondern auch eine norisch-keltische Religion. Diese Religion hat sich noch bis in die späte Römerzeit und darüber hinaus erhalten. Selbst die heute noch gelebten Brauchtümer wurzeln im alten keltischen Weltbild und ihrem Glaubenssystem. Heute erinnern sich die wenigsten Menschen an diese alte Kultur. Die meisten Menschen Europas sind vorwiegend christlich getauft. Wie es dazu kam ist eine sehr lange Geschichte. Fest steht jedenfalls, und das hat die Wissenschaft nachgewiesen, die Christianisierung dauerte an die 1000 Jahre weil unsere Vorfahren lange noch an ihren Traditionen und vor allem ihrer Lebensweise festgehalten haben. Es muss hierfür sicherlich gewichtige Gründe gegeben haben. Sonst hätte das nicht so lange gedauert und unsere Ahnen hätten dem neuen System nicht so lange die Stirn geboten.

Das keltische Europa geriet in Konkurrenz zum sich entwickelnden römischen Imperium. Dieses war völlig konträr zum keltischen Ansatz strukturiert. Zentralistisch, monarchisch und auf kriegerische Expansion mit anschließender Ausbeutung der so gewonnenen Kolonien ausgerichtet. Es entwickelte sich eine Führungsschicht des Geldadels. Um 50 v.u.Z. kam es zu einer finalen Auseinandersetzung zwischen dem Imperium und dem verbliebenen keltischen Kern in Gallien, dem heutigen Frankreich. Gallien war zu der Zeit in wirtschaftlicher Hochblüte und militärisch ziemlich stark. Cäsar setzte in dieser Jahre dauernden Auseinandersetzung auf totalen Krieg und zog mit einem etwa 100.000 Mann starken Heer, welches damals immerhin auch schon zu 40% privat finanziert war, nach Gallien. Die Kelten schlugen sich tapfer. Als es jedoch zu Entscheidungsschlacht in Alesia (Südfrankreich) kam, konnten die Kelten ihre Streitmacht nicht schnell genug konzentrieren – und haben verloren. In der Folge fand ein bis dahin nicht gekannter Völkermord und totale Ausbeutung statt, von der sich die Kelten nicht mehr erholen sollten.

Die Machtübernahme durch die Finanzelite in Europa war gelungen. Als das Imperium aufgrund mangelnder Expansionsmöglichkeiten Schwäche zeigte, kam das aufkommende Christentum zu Hilfe und wurde zur zentralistisch-absolutistischen Religion die es heute noch ist. Sich über die Zeit gerettete keltische Einflüsse wurden mit Feuer und Schwert und mit Hilfe der Inquisition ausgerottet. Man hat es auch nicht versäumt jegliche greifbaren Informationen aus dieser Zeit zu vernichten. So kann man uns heute die wilden, unkultivierten, ungebildeten, schriftlosen Barbaren als unsere “wahren” Vorfahren präsentieren.

Tatsächlich ist es so, und auch das haben Forschungen ergeben, dass wir es bei der norisch- keltischen Religion mit einem all umfassenden, ganzheitlichen und freien Weltbild zu tun haben. Genaugenommen ist uns die keltische Lebensphilosophie spirituell und gesellschaftlich heute sehr weit voraus. Auch wenn es moderne Erkenntnisse in Wissenschaft und Forschung gibt die eindeutig verschiedene druidische Behauptungen und Lehren bestätigen, haben wir noch lange nicht den spirituellen Wissensstand erreicht den die Kelten damals anscheinend hatten.

Wer sich heute mit den grundlegenden Prinzipien unserer eigenen Wurzeln näher beschäftigt, oder diese gar in sein Leben integrieren will wird oft als Spinner oder Verrückter belächelt und im schlimmsten Falle als ein merkwürdiger Sektenanhänger diskreditiert. Die Vorwürfe reichen von “zurück in die Steinzeit” bis hin zur “Romantisierung eines primitiven Lebensstils”. Offensichtlich hat die gesamte Fehlentwicklung auf diesem Planeten inzwischen auch die geistige Ebene erreicht. Die gezielte medial umgesetzte Gehirnwäsche ist allumfassend. Der Blick auf das wahre Wesen der eigenen Kultur ist verschlossen. Dabei ist die keltische Lebensphilosophie kein Aberglaube, kein „Hokuspokus“ oder Gedankengut einer Sekte sondern das weise Erbe unserer Vorfahren welche vor mindestens 1000 Jahren für ihren Glauben und ihre Überzeugungen sogar gestorben sind.

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