Was Gradido genau ist und wie es funktioniert gibt folgender Text in Kurzform wieder, der vom Gradido-Gründer Bernd Hückstädt selbst verfasst wurde.
Wir laden alle ein – macht mit
- Alle Menschen, die sich eine positive Zukunft wünschen
- Menschen, denen das Wohl unserer Kinder am Herzen liegt
- Wirtschaftsexperten, die mit den bisherigen Ansätzen nicht weiterkommen
- Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen
Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens ist ein Geld- und Wirtschaftsmodell nach dem Vorbild der Natur.
Es bietet ein Grundeinkommen für jeden Menschen, einen reichlichen Staatshaushalt für jedes Land und einen zusätzlichen Ausgleichs- und Umweltfonds zur Sanierung der Altlasten. Das selbstregulierende System hält die Geldmenge und damit die Preise stabil. Der sanfte Ausgleich zwischen den bisher armen Ländern und den Industrienationen fördert den Frieden.
So funktioniert es
Zur Unterscheidung von konventionellen Währungen (Dollar, Pfund, Euro usw.) nennen wir unsere Währung »Gradido«. Der Name steht für »Gratitude« (Dankbarkeit), »Dignity« (Menschenwürde) und »Donation« (Schenken). Beginnen wir mit dem wichtigsten Entscheidungskriterium der Natürlichen Ökonomie des Lebens, an dem wir all unser Denken, Reden und Handeln messen – dem Dreifachen Wohl.
Das Dreifache Wohl
1. Das Wohl jedes einzelnen Beteiligten: WIN-WIN.
2. Das Wohl der Gemeinschaft: Familie, Kommune, Land, Menschheit…
3. Das Wohl des großen Ganzen: Natur, Umwelt, Mutter Erde, Universum…
Das Naturgesetz von Werden und Vergehen
Das Dreifache Wohl ist sozusagen die ethische Grundlage unseres Geld- und Wirtschaftsmodells. Damit dieses funktionieren kann, müssen wir es in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen entwickeln. Das für uns wichtigste Naturgesetz ist der Kreislauf des Lebens, der Kreislauf von Werden und Vergehen. In unserem Modell ist er integriert in Form von Geldschöpfung und Vergänglichkeit.
Die Dreifache Geldschöpfung
Um echte Nachhaltigkeit zu erreichen, müssen wir die Regeln der Geldschöpfung ändern. In der Natürlichen Ökonomie des Lebens wird Geld nicht mehr durch Schulden erschaffen (wie in unserem derzeitigen Geldsystem), sondern positives Geld wird geschaffen von jedem Bürger. Aus dem Dreifachen Wohl leitet sich die Dreifache Geldschöpfung ab.
Die Gemeinschaft, repräsentiert durch den Staat, schöpft jeden Monat für jede Bürgerin und jeden Bürger 3 mal 1000 Gradido, die für die folgenden Zwecke eingesetzt werden:
1. Grundeinkommen, entweder bedingungslos oder aktiv,
2. Staatseinkommen, einschließlich Gesundheits- und Sozialwesen,
3. Ausgleichs- und Umweltfonds (AUF) zum Schutz und zur Sanierung der Umwelt.
Grundeinkommen
Das Modell unterstützt wahlweise ein Bedingungsloses Grundeinkommen, das »einfach so« ausbezahlt wird, oder ein aktives Grundeinkommen.
Das aktive Grundeinkommen folgt aus der Bedingungslosen Teilhabe an der Gemeinschaft: jeder hat das Recht, sich bis zu 50 Stunden pro Monat entsprechend seinen Neigungen und Fähigkeiten in die Gemeinschaft einzubringen. Die Gemeinschaft vergütet dies mit 20 Gradido pro Stunde, bis zu insgesamt 1000 Gradido monatlich. Wegen der vielfältigen wohltuenden Auswirkungen, welche die Bedingungslose Teilhabe mit sich bringt, bevorzugen wir das Aktive Grundeinkommen, zumal das geschöpfte Geld dadurch leistungsgedeckt ist und automatisch Vollbeschäftigung erreicht wird.
Staatseinkommen
Die zweiten 1000 Gradido reichen aus für einen großzügigen Staatshaushalt inklusive Gesundheits- und Sozialwesen in der Größenordnung, wie er derzeit in der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung steht. Steuern, Sozialversicherungen oder ähnliche Abgaben sind daher nicht erforderlich. Brutto ist gleich Netto. Enormer Bürokratieabbau ist möglich. Schwarzarbeit existiert per Definition nicht mehr.
Ausgleichs- und Umweltfonds (AUF)
Die dritten 1000 Gradido bilden einen zusätzlichen Topf in der gleichen Höhe wie der Staatshaushalt. Der Ausgleichs- und Umweltfonds dient zur Sanierung der Ökonomischen und Ökologischen Altlasten – vorrangig zur menschenmöglichen Sanierung der katastrophalen Umweltschäden, welche die Menschheit in den letzten gut hundert Jahren angerichtet hat. Es ist der größte Umwelt-Topf in der Geschichte der Menschheit. Umweltschutz und Umweltsanierung werden die lukrativsten Wirtschaftszweige.
Selbstregelndes System stabilisiert die Geldmenge
Der Kreislauf von Werden und Vergehen ist bereits in Gradido eingebaut. Zur dreifachen Geldschöpfung kommt eine Vergänglichkeit von 50 % pro Jahr. Von 100 Gradido sind nach einem Jahr noch 50 Gradido übrig. Nach dem Vorbild der Natur ist Gradido dadurch ein selbstregelndes System, das die Geldmenge pro Person konstant hält. Die Geldmenge ist nicht manipulierbar.
Geldschöpfung ohne Schulden
Nach dem Vorbild der Natur erfolgt die Geldschöpfung, ohne dass dafür Schulden gemacht werden müssen. Bei Gradido sind nur positive Kontostände vorgesehen. Kredite sind weiterhin möglich. Sie sind Vereinbarungen zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer. Da nur vorhandenes Geld verliehen werden darf, wird die Geldmenge durch Kredite nicht verändert. Zinsen sind zwar nicht verboten, haben aber keine Chance am Markt.
Gemeinwohl-Währung
Wie man sieht, wird jede dieser drei Geldschöpfungen für einen Beitrag zum Gemeinwohl ausgegeben. Gradido ist daher eine Gemeinwohl-Währung. Der Ruf nach einer Gemeinwohl-Ökonomie wird immer lauter. Es gibt außerhalb von Gradido bereits einige Projekte in diese Richtung, die allerdings das Geldsystem bisher noch nicht berücksichtigt haben. Doch eine Gemeinwohl-Ökonomie kann nicht im alten Geldsystem funktionieren. Mit Gradido wird jeder Wirtschaftszweig ganz von selbst zur Gemeinwohl-Ökonomie wie sie auch vom Solidarismus oder vom Minuto beschrieben wird.
Das Buch Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens ist als ebook frei erhältlich und kann hier herunter geladen werden.