Der typische keltische Tempel auf dem Festland war ein Quadratbau mit Umgang. Es gab natürlich auch kreisrunde Anlagen. Sie waren dazu bestimmt um eine große Anzahl von Wallfahrern anzuziehen. Spuren solcher Bauten hat man wohl gefunden. Die meisten sind jedoch verschwunden da sie vorwiegend aus Holz erbaut worden sind.
Man errichtete die Tempel mit Vorliebe auf Berggipfel, an Quellen, Seen, Flüssen und Kreuzungen.
In römischer Zeit blieben die meisten erhalten beziehungsweise wurden erweitert und erneuert. Wie zum Beispiel die Heiligtümer des Tempelbezirkes im Altbachtal zu Trier, wo unter den Bauten der Römerzeit Spuren der runden und polygonalen Holzbauten festgestellt wurden. Tempel wie der Ritonatempel im Altbachtal oder der Tempel des Mars Latobius bei St. Paul im Lavanttal (Kärnten) hatten etwas Anheimelndes. Im Gegensatz zu den Römern und Griechen suchten die Kelten in ihren Tempeln das Gefühl des Geborgen Seins.
Die Heiligtümer waren oft nur Haine, welche aber reichlich mit Gold und Silber geschmückt waren. Denn an den sich überwiegend im freien befindlichen heiligen Stätten legten die Menschen Votivgaben und Opfergaben ab. Diese wertvollen Gaben blieben unangetastet und wurden nicht gestohlen.
Als typisches keltisches Heiligtum galt die heilige Waldlichtung, das Nemeton. Lucanus schrieb in Pharsalia I,452: „ Die Druiden wohnten in den Tiefen der Wälder (nomora alta) und zogen sich dorthin zurück, wo es keine andere Menschenseele gab… Ihre Götter beteten sie in Wäldern an, ohne dafür Tempel zu benutzen.“
Cesar berichtet nur von „logus consecratus“, vom geweihten Ort, den niemand zu betreten wagte. Und in Pharsalia I,339 hieß es: „Das Volk nahte sich niemals der Kultstätte, denn sie war ausschließlich den Göttern vorbehalten…. Selbst der Priester fürchtete sich davor, dem Herrn des heiligen Haines zu nahe zu kommen“.
Nemeton war ein Ort des Austausches zwischen Göttern und Menschenwelt. Der Ort der es dem Priester erlaubte mit der unsichtbaren Welt der Götter in Verbindung zu treten. Ein Nemeton befand sich daher niemals an einem zufällig gewählten Ort. Das Göttliche offenbart sich besonders an Orten der Kraft. An diesen Orten öffnen sich die Welten für Götter und Menschen.
Das Noreia Heiligtum am Silberberg
Obwohl sich die sogenannte Wissenschaft heute darüber einig ist, daß die Funde am Silberberg tatsächlich in keinem Zusammenhang mit Noreia stehen ist es interessant einen Blick dorthin zu werfen.
In St. Margarethen am Silberberg (Heute Noreia in der Marktgemeinde Mühlen im Bezirk Murau in der Steiermark.) wurde voriges Jahrhundert ein Rundheiligtum der Noreia mit Altarstein und Kultpfeiler entdeckt. Der Bau dürfte noch am Ende des 3. Jahrhunderts v.u.Z. errichtet worden sein, da er von gleicher Bauart ist wie die von den neu angekommenen Tauriskern aufgebaute Palisade. Auch hallstädtische Scherben wurden neben anderen keltischen und frührömischen gefunden.
Die runde Form des ältesten Heiligtums der Landesgöttin Noreia führt uns weit in die Vorzeit zurück. Die ältesten Tempel der Römer (der Vesta am Forum, der Göttin des Herdes, die republikanischen Heiligtümer auf dem Largo Argentina) waren auch Rundbauten. Wie die Palisade wird auch das Heiligtum von den keltischen Tauriskern errichtet worden sein, gewiss nicht ohne Mitwirkung der eingesessenen Noriker. Es handelt sich um das älteste Heiligtum der Göttin Noreia welches bisher gefunden wurde.
Sondierungen in der Nähe des Heiligtums ergaben eine rechteckige Einfriedung des heiligen Bezirks mit einer Länge von 13,25 Metern und einer Breite von 11,25 Meter welche zusammenhängend aus Steinen und großen Steinblöcken aufgebaut war. Auf diesem Steinsockel waren starke Holzkohlereste verstreut. Über der Steinlage waren jedenfalls Balken als Abgrenzung aufgerichtet. Versuchs Grabungen in dem etwas hügeligen Terrain im Südwesten vor dem Heiligtum ergaben keinerlei Hinweise auf Besiedlung.
Das Heiligtum selbst war ein 6 m breiter Rundbau aus Pfosten, begleitet von einem Säulengang. An der Südwestseite befand sich der beiderseits von zwei Pfosten begrenzte und mit Steinen verkleidete Eingang. Der aus vier großen rechteckigen Platten befindliche einfache Altar befand sich in der Mitte des Heiligtums. Hinter diesem war eine halbrunde Herdgrube für das Feuer.
Verwandt mit dem Kult der Schutzgottheit des Landes ist der Kult der Schutzgottheiten des Hauses, denen die Familie das Opfer am Herd darbrachte. Das uralte Herdgerät, der Feuerbock, wurde dabei zum Kultsymbol. Die Verschmelzung des Kultes der Göttin der Fruchtbarkeit mit dem Kulte der Herdgottheiten gestattet auch die Gleichstellung der unter dem Symbole des Feuerbocks verehrten Gottheit mit der Landesgöttin Noreia.
Nach allem was wir in Erfahrung bringen konnten scheint Noreia für die römischen Verwalter in Noricum wichtiger gewesen zu sein als für die einheimischen Kelten. Sicher können wir aber davon ausgehen, daß die einheimischen Noriker vor ihrer Eingliederung in den römischen Staat irgendeine Form von Muttergöttin oder weiblicher Schutzgöttin verehrten. Einige Historiker vergleichen Noreia mit der Göttin Isis. Sie war die Mutter aller Lebewesen und sie ist auch die „feuchte Mutter Erde“.
Die Göttin Noreia
Noreia ist der Name der Großen Mutter bei den Festlandskelten im Alpenraum. Die Römer nannten sie auch Isis-Noreia. Isis als das universale Sinnbild aller weiblichen Gottheiten wurde einst über Griechenland ins Römische Reich eingeführt. In vielen Darstellungen sitzt ihr Sohn Horus auf dem Schoß und wird gestillt. Damit wurde sie auch zu eine Art Prototyp für die späteren Marien-Darstellungen des Christentums. Daher war das zu Noreia vorangestellte Isis offenbar einfach schlicht die Bezeichnung für den mütterlichen Aspekt der Göttin.
Noreia ist die Schutzgöttin für Bergbau, des Schicksals, der Fruchtbarkeit, des Lebensglücks an sich und auch der heilenden Kraft des Wassers. Weil sie die Große Mutter ist welche das Land nährt, das wiederum uns ernährt, gab man ihr keine Gestalt. Unsere Ahnen sahen sie und begegneten ihr in der sie umgebenden Natur. Für uns ist Noreia nach wie vor die Schutzgöttin des Landes, die Göttin der Fruchtbarkeit und des Bergsegens. Der mütterliche Aspekt der dreifachen Göttin. Möge die Landesgöttin mit euch sein.
Eine Botschaft der Landesgöttin Noreia an uns vom 01.07.2021
„Seid gegrüßt, ich bin NOREIA, eine keltische Göttin, und nicht zufällig sehr präsent in dieser Zeit. Sobald ihr euch mit mir verbindet, werdet ihr meine Energiequalität erfahren und für euch nutzen. Doch lasst mich vorher noch ein paar Worte zu euch sprechen.“