Auf den ersten Blick mögen die Götter der Kelten durch ihre Vielzahl verwirren – unterschiedliche Gottheiten, die auch noch regional verschieden sind.
Die Kelten lebten mit ihren Göttern in einer innigen, häufig familiären Gemeinschaft und verbanden selbstverständlich die spirituelle und die Alltagswelt miteinander.
Vielleicht könnte das auch eine Anregung für uns sein, unseren Alltag ebenfalls wieder von der magischen Welt der Götter durchdringen zu lassen. Bei allen unterschiedlichen Meinungen innerhalb des Heidentums über das Wesen der Götter ist die Auffassung weit verbreitet, daß es eine Mutter/Vater Gottheit gibt, eine Quelle allen Lebens und aller Lebensenergie. Nach dieser Ansicht stellen die verschieden Götter der Kelten nur Aspekte der einen ewigen Schöpferkraft dar. Sie sind lediglich Archetypen des Lebens und der Natur. Der Übergang zwischen Göttern, Geistern und Elementarkräften ist dabei fließend.
Kraft durch die Götter der Kelten
Die Götter werden als eine wichtige Kraftquelle angesehen. Sie werden verehrt in der Vorstellung, daß sie uns im Leben helfen und unterstützen können mit der Kraft aus der Dimension, in der sie zu Hause sind. Wenn wir ihnen Verehrung entgegenbringen und sie um ihre Hilfe bitten, öffnen sie die Tore zwischen den Welten und sie stellen uns ihre Energie und Kraft zur Verfügung.
Die wichtigsten Götter der Kelten
Aufgrund der Vielzahl der einzelnen Götter und der starken lokalen, räumlich eng begrenzten Bezogenheit der meisten keltischen Götter kann an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl wichtiger Götter der Kelten vorgestellt werden:
Hu-Hesus
Es gibt verschieden Namen für diese Gottheit. Hu bedeutet der Samen, das Kind, das zum Riesen heranwächst. Hesus ist der Geist des Wachstums, der im Baum wohnt. Der Aspekt des reifenden Samens spielt bei diesem Gott eine wichtige Rolle. Bei den Druiden wurden Bäume als Symbole des Gebens, des Opfers verehrt. Sie geben uns ihre Früchte, spenden uns Sauerstoff und stellen uns ihr Holz zur Verfügung. Somit wurde der Geist oder das Prinzip des Opferns in Form des Gottes Hu-Hesus verehrt.
Die dreifache Göttin (auch Ceridwen)
Der Ursprung und die Bedeutung von Ceridwen’s Namen liegt im Dunklen. Aber sie erscheint als die Göttin der Inspiration (Awen), als Zauberin, Elfenfrau, Gestaltenwandlerin und alte weise Frau. Im walisischen ist Ceridwen der Name der großen dreifachen Muttergöttin. Sie ist sowohl wirkende Naturkraft als auch innere Seelenkraft. Sie ist die sich immer wandelnde, erneuernde, unzerstörbare Lebenskraft. Sie braut den Kessel der Weisheit und Inspiration.
Oder die drei Bethen: Wilbeth – Ambeth und Borbeth
Boann (Wilbeth – Katharina)
Dieser Aspekt spielte in unterschiedlichen Namen und in vielerlei Form in der gesamten keltischen Welt eine wichtige Rolle. Grainne, Olwen, Ellen, Niwalen und andere verkörpern den verführerischen Aspekt der jungen Frühlingsgöttin.
Brighid (Ambeth – Margareta)
ist die Göttin der Mitte des Lebens, der Mutterschaft, die Göttin der Inspiration und des Lernens, der Schmiede und der Heilung, sowie die Helferin der Waisen.
Macha (Borbeth – Barbara)
verkörpert den Aspekt des Herbstes, der älteren Frau. Auch ist sie eine mächtige weibliche Kriegsgottheit, die in Zeiten großer Not und Bedrängnis als Verbündete angerufen wird.
Cernunnos (Dagda)
ist der Herr der Fürst der Anderswelt. Der gehörnte, der Fruchtbarkeit und Wachstum spendet. Beschützer des Waldes und Meister der Jagd.
Arawn
ist der Herr der Unterwelt von Annwn. Er ist Schutzgott der Reisenden und hilft Zugang zur Weisheit der Ahnen zu finden.
Blodeuwedd
Sie wurde von Zauberern aus Blumen erschaffen. Als sie ihren Gatten betrog, wurde sie in eine Eule verwandelt. Sie ist Schutzgöttin der Natur und Patronin der Verfolgten.
Lugh
ist der Gott des Lichtes und der Wärme, der Sonne und der Inspiration, Schutzpatron der Dichter und Hochbegabten. In Notzeiten wird er um Hilfe angerufen.
Bran
Der gewaltige Herr der Götter ist gleichzeitig Gott der Inspiration, der Grenzen und des Wächteramtes. Er ist Schutzpatron der Geschichtenerzähler und Reisenden und verbindet uns mit der Weisheit der Ahnen. Man kann ihn als Raben visualisieren oder als übers Land streifende Gestalt.
Manannan
Der Gott des Meeres ist ruhelos, geschickt und schöpferisch. Er hat die Weisheit und Gabe hinter die Dinge zu blicken. Er wird angerufen, wenn ein neues Projekt in Angriff genommen werden soll.
Arianrhod
Diese keltische Mondgöttin ist eine Muttergöttin. Sie ist eine Fruchtbarkeitsgöttin. In ihrer Rolle als Mutter repräsentiert sie jedoch auch den Schattenaspekt, der nicht einmal die Rechte und die Existenz ihrer Kinder anerkennen will.
Rigatona
ist die Tochter des Königs der Unterwelt. Sie ist Göttin der Pferde und des heiligen Landes. Sie hilft allen, die zu unrecht angeklagt, oder mit zu vielen Pflichten überhäuft sind. Sie ist Schutzpatronin der Frauen mit Fehlgeburten. Man kann sie sich als prächtig gekleidete Königin mit wallendem schwarzem Haar vorstellen.
Tigernonos
ist der Gefährte Rigatonas. Er gilt als Hirte mit übernatürlichen Kräften und tiefer Weisheit über die Dinge des Lebens. Er ist Schutzpatron der Reisenden und aller, die bodenständige, ursprüngliche Weisheit suchen. In schwierigen Situationen wird er um Hilfe angerufen.
Die Basis der keltischen Spiritualität
Auszug aus dem Buch Keltenland.
Im Universum gibt es DREI grundlegende Gesetze:
Das Ewig Schaffende – Das Ewig Bewahrende – Das Ewige Zerstörende
Die keltische Spiritualität ist ein Repräsentant der synkretistischen Religionen in denen Götternamen Prinzipien darstellen und somit austauschbar sind. Die tatsächliche Essenz der göttlichen Urqualität bleibt immer vorhanden. Die meisten Religionen sind in dieser Hinsicht aufzufassen. Die wenigen, aber stark vertretenen Ausnahmen stellen das Judentum, der Islam und das Christentum dar. Sie gehen von einem einzigen mehr oder weniger namentlichen Gott aus, welcher der einzig wahre Gott sei. Diese Auffassung ihrer Spiritualität erklärt vielleicht für das Keltentum weshalb in ihren Mythen und Erzählungen so viele verschiedene Götternamen auftauchen. Als die Römer begannen sich dem unerforschten Gallien kulturell anzunähern und den Kelten neue Götternamen vorschrieben stellte das für diese kein großes Problem dar.
Statt dem Gott Teutates (Toutatis oder Teutates ist ein keltischer Gott, der im alten Gallien und Britannien verehrt wurde. Aufgrund der Etymologie seines Namens wurde er weithin als Stammesbeschützer interpretiert.) zu huldigen gingen sie zur Kultstätte des Mars um ihm ihre Ehrerbietung zu erweisen. Der religiöse Hintergrund, der Archetypus und die Qualität des Gottes, blieben unverändert und somit lange erhalten.
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