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Der Lebensbaum in der Norisch-Keltischen Lebensphilosophie

Lebensbaum - Eichenbaum

Der Lebensbaum, ein Symbol von tiefgreifender Bedeutung, thront in der Mitte der norisch-keltischen Lebensphilosophie. Dieses uralte Symbol, auch bekannt als der keltische Bíle oder die Axis Mundi, trägt in sich die Essenz von Weisheit, Kraft, Langlebigkeit und die Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen des Seins. Von Yggdrasil in der nordischen Mythologie bis zum Kalpavriksha in Indien repräsentieren Bäume oft die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Göttlichen und der Welt der Menschen.

Im keltischen Kulturkreis war der Lebensbaum ein tief verwurzeltes Symbol, das das keltische Weltbild widerspiegelte und das Verhältnis zwischen Mensch und Natur verkörperte.

Die norisch-keltische Gesellschaft zeichnete sich durch ihre enge Verbundenheit mit der Natur aus. Wenn die Kelten einen Ort für ihre Siedlung wählten, blieb meist ein Baum in der Mitte stehen, der den Versammlungsplatz bildete. Dieser Baum, der jeweilige keltische Baum des Lebens der Gemeinschaft, war ein Ort für Zusammenkünfte, Rituale und Rechts -sprechung, bzw. -findung (Thing). Zudem wurden Teile des Baumes medizinisch genutzt, was seine praktische Bedeutung unterstreicht.

Der Lebensbaum als Schutz und Heiligtum

Der keltische Baum des Lebens symbolisierte Weisheit, Kraft und ein langes Leben. Seine Zerstörung durch kriegerische Auseinandersetzungen galt als schwerer Schlag, da dies nicht nur einen realen Schaden darstellte, sondern auch spirituell bedeutungsvoll war. In dieser Kultur, die tief in ihrer Spiritualität verwurzelt war, hatte der Lebensbaum eine Dualität von Symbolismus und Praktikabilität.

Der Lebensbaum war nicht nur ein Symbol, sondern eine tief empfundene Verbindung zur Anderswelt – dem Sitz der Götter und der Welt der Ahnen. Die Wurzeln des Baumes erstreckten sich in die Unterwelt, während seine Blätter sich in die obere Welt erhoben. Das keltische Wort für Eiche, “dair”, ist eng mit dem englischen Wort “door” (Tür) verwandt. Dies weist darauf hin, dass diese Bäume als Tore zur Anderswelt angesehen wurden. Es bleibt jedoch fraglich, ob der Baum des Lebens immer eine Eiche war oder ob möglicherweise die Haselnuss, wie von einigen vermutet, als der wahre Baum des Lebens angesehen wurde.

Das Bild des Reitens auf dem Weltenbaum, das im Hecken Druidentum, der Hedge Druidry, praktiziert wird, veranschaulicht die spirituelle Einladung, tiefer in die Geheimnisse der Anderswelt einzutauchen. Indem man auf dem Weltenbaum reitet, erweitert man seine Wahrnehmung und öffnet seine Sinne für die Weisheit und Schönheit der spirituellen Erfahrungen. Diese Erfahrungen kehren in die Welt zurück und bereichern das tägliche Leben sowie die spirituelle Praxis.

Die zeitlose Bedeutung des Lebensbaums

Die Bedeutung des Lebensbaums in der norisch-keltischen Lebensphilosophie bleibt zeitlos. Sie lehrt uns, die Natur zu ehren, tief in unsere spirituelle Natur einzutauchen und eine Gemeinschaft zu schaffen, die im Einklang mit den Prinzipien von Weisheit, Stärke und Langlebigkeit steht. Der Baum des Lebens erinnert uns daran, dass unsere Existenz mit allem verbunden ist, dass wir ein Teil des größeren Ganzen sind und dass unsere Reise durch das Leben auf spirituellen Pfaden geführt wird.

Die norisch-keltische Lebensphilosophie eröffnet uns eine Welt, in der die Natur nicht nur ein äußeres Element ist, sondern ein integraler Bestandteil unseres Seins. Der Lebensbaum verkörpert die Einheit von Symbolismus und Praktikabilität, von Spiritualität und Gemeinschaft. Er erinnert uns daran, dass die Natur uns lehrt, dass das Leben ständig im Fluss ist und dass wir, wie die Blätter des Baumes, uns erheben und wachsen können, wenn wir uns mit den tiefen Wurzeln unserer Existenz verbinden.

Der Baum des Lebens in globaler Perspektive

Die Bedeutung des Baumes des Lebens geht über die norisch-keltische Lebensphilosophie hinaus und erstreckt sich über viele Kulturen weltweit. In der nordischen Mythologie wird er als Yggdrasil verehrt, der Weltenbaum, der die neun Welten miteinander verbindet. In Indien symbolisiert der Kalpavriksha den göttlichen Wunschbaum, der die Wünsche derer erfüllt, die darunter meditieren. Diese vielfältigen Repräsentationen des Lebensbaums betonen seine universalen Konnotationen als Bindeglied zwischen den Ebenen der Existenz.

Der Lebensbaum erzählt die Geschichte der Menschheit, ihrer Reisen und Erfahrungen. Es lehrt uns, dass, wie die Blätter im Wind, wir mit den Herausforderungen des Lebens schwingen können, solange wir tiefe Wurzeln in unseren Überzeugungen und Werten haben. So wie der Lebensbaum, der nach dem Winter wieder blüht, können auch wir aus unseren dunkelsten Zeiten wieder auferstehen und erblühen.

In jedem Blatt des Baumes des Lebens liegt eine Botschaft der Einheit, des Wachstums und der unendlichen Möglichkeiten. Mögen wir lernen, diese Botschaft zu verstehen und in unser tägliches Leben zu integrieren, um ein erfülltes Leben im Einklang mit der Natur zu führen. Durch den Lebensbaum erfahren wir die tiefe Weisheit, dass das Leben ein Kreislauf ist, in dem Tod und Wiedergeburt ineinanderfließen und dass unsere Reise durch das Leben von den Kräften der Natur geleitet wird. Der Lebensbaum ist nicht nur ein Symbol, sondern eine lebendige Erinnerung daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und dass unsere Existenz untrennbar mit dem Rhythmus des Lebens verbunden ist.

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