Die norisch-keltische Schöpfungsmythologie

Als Schriftsteller habe ich mich äußerst intensiv mit den vedischen und indigenen Schöpfungsmythen beschäftigt. In diesem kulturellen Kaleidoskop gibt es kein einheitliches Schöpfungsbild, sondern eine beeindruckende Vielfalt von Überlieferungen, die auch die tiefe keltische Vorstellungskraft in ihrer ganzen Pracht widerspiegeln.

In den mystischen Gefilden der keltischen Mythologie entfaltet sich ein reiches Mosaik von Erzählungen, das die Entstehung der Welt in ihrer ganzen Vielfalt und kulturellen Tiefe umfasst. Diese einzigartigen Schöpfungsmythen, verwoben mit keltischer Vorstellungskraft und Spiritualität, bilden ein faszinierendes Panorama von Überlieferungen, die die Kelten als Erben einer reichen Erzähltradition betrachten.

All diese vielschichtigen Mythen, gepaart mit einer starken Inspiration und der ständigen Aufforderung zur Umsetzung, haben mich zu einer faszinierenden fiktiven Erzählung des norisch-keltischen Schöpfungsmythos inspiriert.

Inhalt

Das Buch der Schöpfungsmythen

Inhalt des Buches

Die Norisch-Keltische Schöpfungsmythologie

Die Große Muttergöttin und der Ursprung des Lebens

Einleitung

Die Kelten mit ihrer tiefen Verbundenheit zur Natur und zum Spirituellen betrachten die Schöpfung als einen Akt schöpferischer Kraft und Magie. Am Anfang der keltischen Existenz steht der Atem einer Urgöttin, der Quelle allen Seins. Diese göttliche Urkraft wird die Sängerin des Tons der Stille genannt, besser bekannt als „Die große Melodie“. Ein Lied, das nicht nur die Urschöpfung begleitet, sondern in einer unendlichen Spirale die gesamte Schöpfung auf ihrem Weg des Werdens, Wachsens und Vergehens durchdringt.

Unsere Altvorderen sind fest davon überzeugt, dass aus dieser einfachen, aber mächtigen Melodie das gesamte Universum entstanden ist. Die Legende dieser Urschöpfung verwebt sich mit anderen Erzählungen zu der reichen keltischen Mythologie, die uns bis heute fasziniert. Es ist der Mythos der Urschöpfung, der sich wie ein kunstvoller keltischer Knoten durch die gesamte mythologische Landschaft zieht und eine tief verwurzelte, zusammenhängende Mythologie entstehen lässt.

Die Melodie der Stille als Urklang der Schöpfungsordnung durchzieht die Erzählungen von versunkenen Ländern, mystischen Quellen, lebensspendenden Kesseln und dem Heiligen Gral. Die Melodie der Schöpfung wird so zu einem lebendigen Element, das die Kelten mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet und die Grundlage für eine mythische Welt schafft, die die Kraft der Imagination und den Zauber der Schöpfung in sich birgt.

Kapitel 1: Die Ursprüngliche Leere

In den tiefen Mythen der norisch-keltischen Tradition finden wir die Vorstellung einer Zeit, die jenseits unseres heutigen Verständnisses liegt. Es war eine Zeit, bevor es Raum und Zeit gab, bevor die Sterne am Firmament funkelten und die Flüsse der Erde ihre Bahnen zogen. Es war eine Zeit vollkommener Leere, in der nur die Große Muttergöttin Dana existierte. Diese Leere war nicht nur die Abwesenheit von Materie, sondern auch von Konzepten, Dualitäten und Differenzierungen. Es war ein Zustand reinen Potentials, in dem die Essenz des Seins schlummerte.

1.1 Die Leere ohne Raum und Zeit
Die ursprüngliche Leere in der norisch-keltischen Schöpfungsmythologie ist ein faszinierendes Konzept. Bevor Dana ihre schöpferische Kraft entfaltete, war das Universum ein unermessliches Nichts. Dieses Nichts war keine bloße Abwesenheit, sondern eine Leere voller Möglichkeiten, ein unberührtes und ungestörtes Potential.

In dieser Leere gab es weder Grenzen noch Definitionen. Die Vorstellung von Zeit existierte ebenso wenig wie die von Raum und Materie. Diese Leere kann als eine Art Urgrund oder Keimzelle der Schöpfung betrachtet werden, ein unendliches Meer potentiellen Seins, aus dem alles hervorgehen sollte.

Die keltische Vorstellung dieser Leere spiegelt sich in vielen alten Kulturen wider. In den vedischen Schriften der Inder wird ein ähnlicher Zustand als „Brahman“ beschrieben, das allumfassende und unendliche Absolute, das jenseits aller Begriffe und Formen existiert. Auch im buddhistischen Konzept der „Shunyata“ oder Leerheit finden wir eine ähnliche Vorstellung. Eine Wirklichkeit, die frei von festen Identitäten und unveränderlichen Eigenschaften ist.

1.2 Die Unergründlichkeit des Seins
Die Leere des Urgrundes war nicht nur die Abwesenheit von Raum und Zeit, sondern auch das unergründliche Wesen des Seins selbst. In dieser Leere ruhte Dana, die Große Muttergöttin, als Verkörperung des Urpotentials. Sie war die Quelle allen Lebens und aller Schöpfung, ein Wesen jenseits aller Begrenzungen und Vorstellungen.

Diese unergründliche Essenz des Seins ist ein tiefes Geheimnis, das sich der menschlichen Wahrnehmung entzieht. In den vedischen Schriften wird dieser Zustand als „Brahman“ bezeichnet – ein Begriff, der die höchste Wirklichkeit verkörpert. Brahman wird als grenzenlos, formlos und transzendent beschrieben, jenseits aller Vorstellungen von Raum und Zeit. Die Upanishaden betonen die Unmöglichkeit, Brahman mit den begrenzten Sinnen oder dem Verstand zu erfassen. Es bleibt ein Geheimnis, tief verborgen in seiner Unergründlichkeit.

Ähnlich wie „Ain Soph“ in der Kabbala, die unendliche und unbegrenzte Einheit Gottes, bevor sie sich in die Vielfalt der Schöpfung ausdehnte, stellt die Essenz Danas die ursprüngliche Einheit dar, aus der alles hervorging. Diese Einheit war gleichzeitig alles und nichts, potentiell alles enthaltend, aber in einem Zustand absoluter Ruhe und Stille verharrend.

1.3 Die Stille des Absoluten Nichts
Bevor Dana ihre schöpferische Melodie anstimmte, herrschte die Stille des Absoluten Nichts. Diese Stille war die vollkommene Stille, eine Stille, die alle mögliche Existenz umfasste. Es war die Stille, die Ursprung und Ende aller Klänge und Schwingungen ist, ein Zeugnis der Transzendenz, die die Welt in ihrer Ursprünglichkeit umhüllt.

In den vedischen Schriften wird das Absolute als „Om“ dargestellt, ein heiliger Klang, der das Universum durchdringt. Doch bevor das Om erklang, existierte die Urstille – die Stille des absoluten Nichts. Diese Stille symbolisiert die vollkommene Ruhe – ein Raum unendlicher Möglichkeiten und reinen Potentials – bevor die kosmische Schöpfung mit ihrem Klang und ihrer Bewegung begann.

Dieses Konzept der Stille als Ursprung aller Dinge ist tief in der Weisheit der keltischen Tradition verwurzelt. Sie lehrt uns, dass in der Stille und im Schweigen das wahre Potenzial des Seins liegt und dass aus dieser Stille die wunderbare Vielfalt und Schönheit der Schöpfung hervorgeht. So beginnt die norisch-keltische Schöpfungsgeschichte mit der Großen Muttergöttin Dana, die aus der Stille des absoluten Nichts die Melodie des Lebens hervorbringt.

Kapitel 2: Das Erwachen des Flüsterns

Die Stille des absoluten Nichts war der Schauplatz des Anfangs aller Dinge. Aus dieser tiefen und letzten Stille erhob sich ein leises Flüstern, das sich durch die unendliche Dunkelheit bewegte. Es war der erste Hauch von Bewegung, die erste Regung des Seins. Es war der Beginn der Großen Melodie, die alles Leben und alle Welten ins Dasein rufen sollte. In der norisch-keltischen Mythologie wird dieser Moment als das Erwachen des Flüsterns beschrieben – ein flüchtiger Klang, der die Dunkelheit durchbrach und die ersten Berge formte.

2.1 Die Geburt des Flüsterns im Nichts
In der Leere des Urgrundes, wo die Große Muttergöttin Dana ruhte, begann sich allmählich ein leises Flüstern zu formen. Dieses Flüstern war der erste Ausdruck von Danas schöpferischer Kraft. Es war ein leises, kaum wahrnehmbares Geräusch, das die Dunkelheit durchdrang und die Stille zu durchbrechen begann. Es war der erste Ton, der erste Hauch von Bewegung, der aus der absoluten Stille kam.

Das Flüstern symbolisierte die erste Manifestation des Seins aus dem Nichts. In den vedischen Schriften gibt es ähnliche Konzepte, wie die Schwingungen des „Om“, die das Universum durchdringen. Bevor das Om erklang, gab es nur die stille Leere. Das Flüstern in der keltischen Mythologie kann als Äquivalent dieser ersten Schwingung verstanden werden – ein leiser Ton, der die Dunkelheit erleuchtet und die Stille in Bewegung versetzt.

In der norisch-keltischen Tradition wird dieses Flüstern als der erste Impuls des Lebens angesehen. Es ist der Klang, der das Unaussprechliche in Worte kleidet, der erste Hauch des Lebens, der aus der tiefen Stille aufsteigt. Dana, die Große Muttergöttin, war die Quelle dieses Flüsterns, und durch sie begann sich die Schöpfung zu entfalten.

2.2 Das Anwachsen des Geräusches
Das leise Flüstern, das sich durch die Dunkelheit bewegte, begann allmählich zu wachsen. Es war wie ein Samen, der in die tiefe Stille gesät worden war und nun zu keimen begann. Das Geräusch wurde lauter, formte sich zu einem klareren Ton und entwickelte eine eigene Melodie. Das war die Große Melodie, geboren aus Danas schöpferischer Kraft.

Diese Melodie war nicht nur ein einfacher Klang, sondern eine komplexe Symphonie, die das Universum durchdrang. Sie wuchs und entfaltete sich, indem sie die Dunkelheit ins Licht sang. Die Melodie war wie eine spiralförmige Welle, die sich durch das Nichts bewegte, immer lauter und stärker wurde und schließlich ein Crescendo erreichte. Dieses Crescendo war der Höhepunkt der Melodie, der Moment, in dem die ersten Berge entstanden.

Die Vorstellung vom anschwellenden Klang, der zur Schöpfung führt, findet sich auch in anderen Traditionen. In den vedischen Schriften wird das „Om“ als der Klang beschrieben, der das Universum formte. Dieser Klang wuchs und entfaltete sich, genau wie das Flüstern der Großen Melodie in der keltischen Mythologie. Beide Konzepte zeigen, wie aus einer anfänglichen Bewegung eine komplexe und allumfassende Schöpfung entstehen kann.

2.3 Der Aufstieg der Großen Melodie
Die Große Melodie, die aus einem leisen Flüstern entstanden war, wurde lauter und formte die ersten Berge. Dies war der Moment, in dem die Schöpfung sichtbar wurde. Die Berge symbolisierten die erste Manifestation der materiellen Welt, geboren aus der immateriellen Melodie. Sie waren die ersten festen Formen, die aus der fließenden Symphonie der Schöpfung hervorgingen.

Aber die Melodie hörte nicht auf, nachdem die Berge geformt waren. Sie sang weiter und schuf immer neue Formen und Strukturen. Die Berge waren nur der Anfang, die ersten Kinder der Großen Muttergöttin Dana. Die Melodie ging weiter, unaufhaltsam und unermüdlich, und formte die Welt in ihrer Vielfalt und Schönheit.

In der keltischen Tradition ist die Melodie der Schöpfung eine zentrale Idee. Sie steht für die fortwährende und unaufhörliche schöpferische Kraft, die das Universum durchdringt. Diese Melodie ist die Lebensader, die alles miteinander verbindet und den Kosmos im Gleichgewicht hält. Sie ist die Quelle aller Dinge und Ausdruck der unendlichen Kraft und Weisheit der Großen Muttergöttin.

Die norisch-keltische Schöpfungsmythologie zeigt uns, wie aus tiefer Stille und leisem Flüstern eine großartige Symphonie des Lebens entstehen kann. Es ist eine Geschichte über die Macht der Stille, die Kraft des Klanges und die unendliche Kreativität, die in der Essenz des Seins liegt. Durch Dana, die Große Muttergöttin, wurde das Universum geboren und durch ihre Melodie wird es weiter bestehen und sich entfalten.

Kapitel 3: Die Entstehung der Elemente und Welten

Nachdem die Große Melodie ihren ersten Höhepunkt erreicht hat und die ersten Berge geformt hatte, setzte sich der Schöpfungsprozess fort. Aus der Verbindung zwischen den Bergen und der weiter klingenden Melodie entstanden die Wurzeln, die die Welten trennten und verbanden. Diese Wurzeln wuchsen zu einem mächtigen Stamm, der Ureiche, die das Herz der Schöpfung bildete. Die Ureiche zog den Saft aus den Bergen und verteilte ihn über ihre Blätter in alle Welten. Dies war der Beginn der Geburt der Elemente und der Entstehung der verschiedenen Welten in der norisch-keltischen Mythologie.

3.1 Die Formung der Berge durch den Klang
Die ersten Berge, die durch die große Melodie entstanden, waren mehr als nur geologische Formationen. Sie waren die ersten festen Manifestationen der Schöpfung aus der immateriellen Essenz der Melodie. Diese Berge waren die ersten festen Strukturen, die aus der fließenden Energie der Großen Muttergöttin Dana entstanden. Sie symbolisierten die Stabilität und Beständigkeit, die notwendig waren, um die kommenden Schöpfungen zu tragen.

Die Berge wurden durch den Klang geformt, der sich in spiralförmigen Wellen ausbreitete. Diese Wellen trugen die Energie der Melodie in sich, die die Materie formte und strukturierte. Jede Welle, die sich ausbreitete, brachte neue Formen und Strukturen hervor, die die Grundlage der physischen Welt bildeten. In der vedischen Tradition gibt es ähnliche Konzepte wie „Nada Brahma“ oder die Idee, dass das Universum aus Klang erschaffen wurde. Diese Parallelen zeigen, wie tief die Vorstellung von Klang als schöpferischer Kraft in verschiedenen Kulturen verwurzelt ist.

Die Berge waren die ersten Kinder der Großen Muttergöttin, geboren aus ihrem Klang. Fest und unerschütterlich symbolisierten sie das Fundament und das Rückgrat der Welt. Ihre Entstehung war der erste Schritt auf der langen Reise der Schöpfung, die von der Großen Melodie geleitet wurde.

3.2 Die Entstehung der Wurzeln zwischen den Bergen
Aus den vom Klang geformten Bergen wuchsen plötzlich Wurzeln. Diese Wurzeln verbanden die Berge miteinander und trennten sie gleichzeitig in verschiedene Welten. Sie symbolisierten Verbindung und Trennung, Dualität und Einheit in der Schöpfung. Diese Wurzeln waren die Lebensadern, die die Energie der Großen Muttergöttin durch das Universum transportierten.

Die Wurzeln repräsentierten die Lebenskraft, die durch die Melodie fließt. Sie waren die Kanäle, durch die die Energie der Schöpfung in die verschiedenen Welten gelangte. Die Vorstellung von Wurzeln, die Welten verbinden, ist tief in der keltischen Mythologie verwurzelt. Diese Vorstellung findet sich auch in anderen Traditionen, wie in der vedischen Kosmologie, wo es das Konzept des kosmischen Baumes gibt, der die Welten verbindet.

Diese Wurzeln bildeten ein Netz, das die verschiedenen Welten miteinander verband. Sie symbolisierten die Einheit aller Dinge, die durch die Melodie und die Energie der Großen Muttergöttin verbunden waren. Durch dieses Netz konnte die Lebenskraft fließen und die Welten mit Energie und Leben erfüllen.

3.3 Die Verbindung durch den Stamm der Ureiche
Die Wurzeln, die aus den Bergen wuchsen, führten zu einem mächtigen Stamm, der Ureiche. Dieser Stamm war das Herz der Schöpfung, das Zentrum, das alle Welten miteinander verband. Die Ureiche war das Symbol für die Einheit und Verbundenheit aller Dinge. Sie war der Baum des Lebens, der die Energie der Großen Muttergöttin in sich trug und sie in alle Welten verteilte.

Die Ureiche zog den Saft aus den von der Melodie geformten Bergen und verteilte ihn über ihre Blätter in die Welten. Dieser Saft symbolisierte die Lebenskraft und die Energie der Schöpfung. Er war das Lebenselixier, das die Welten mit Leben und Energie erfüllte. In der keltischen Mythologie ist der Lebensbaum ein zentrales Symbol für die Verbundenheit und Einheit aller Dinge. Diese Vorstellung findet sich auch in der vedischen Tradition, wo der „Ashvattha-Baum“ als Symbol des Universums und der Verbundenheit aller Dinge gilt.

Der Ashvattha war mehr als nur ein Baum. Er war Herz und Seele der Schöpfung. Durch ihre Wurzeln und ihren Stamm floss die Energie und Melodie der Großen Muttergöttin, die die Welten miteinander verband und mit Leben erfüllte. Sie symbolisierte die Einheit und Kontinuität der Schöpfung, die von der Großen Melodie geleitet wurde.

In der norisch-keltischen Schöpfungsmythologie zeigt uns die Ureiche, wie alles miteinander verbunden ist. Sie ist das Symbol der unendlichen Schöpfungskraft, die aus der Stille und der Melodie der Großen Muttergöttin Dana hervorgeht. Durch die Ureiche verbreitet sich die Energie der Schöpfung in alle Welten, die dadurch mit Leben und Schönheit erfüllt werden.

Kapitel 4: Die Geburt der Götter

Mit dem unaufhörlichen Erklingen der Großen Melodie setzte sich der Schöpfungsprozess unaufhaltsam fort. Ein weiteres kräftiges Anschwellen dieser Urmelodie führte zur Entstehung eines mächtigen Blitzes. Dieser Blitz war nicht nur ein physikalisches Phänomen, sondern ein Symbol für das Erwachen der göttlichen Kräfte. Teile der Rinde der Ureiche wurden abgesprengt und in die Welten geschleudert, wodurch die Götter geboren wurden. Diese Götter waren Ausdruck der Energie und des Willens der Großen Muttergöttin Dana und traten in die Schöpfung ein, um ihre Rolle als Hüter und Gestalter zu übernehmen.

4.1 Die Entstehung des Blitzes aus der Melodie
Der Blitz, der aus der Urmelodie hervorging, war ein außergewöhnliches Phänomen. Er war nicht nur eine Entladung elektrischer Energie, sondern das sichtbare Zeichen göttlicher Manifestation. Dieser Blitz, geboren aus dem Klang der Melodie, durchbrach die Dunkelheit und erleuchtete die Welten mit einem intensiven, strahlenden Licht. In vielen Kulturen gilt der Blitz als Zeichen göttlichen Eingreifens, als Instrument, das Himmel und Erde verbindet.

In der norisch-keltischen Mythologie war der Blitz eine direkte Manifestation der Großen Muttergöttin Dana. Er stand für ihre schöpferische Kraft und ihre Fähigkeit, das Universum zu formen und zu gestalten. Der Blitz symbolisierte den Moment der göttlichen Offenbarung, in dem das Verborgene sichtbar und das Unaussprechliche hörbar wurde. Diese Energie war so gewaltig, dass sie die feste Rinde der Ureiche spaltete und die Funken der göttlichen Essenz freisetzte.

4.2 Das Absplittern der Rinde
Als der Blitz in die Rinde der Ureiche einschlug, splitterten Teile von ihr ab und wurden in die verschiedenen Welten geschleudert. Diese Splitter waren nicht einfach Holzstücke, sie waren durchdrungen von der Essenz der Großen Muttergöttin. Jeder Splitter trug einen Funken göttlicher Energie in sich und war dazu bestimmt, ein neues göttliches Wesen hervorzubringen. So wurden die ersten Götter geboren.

Die Götter, die aus diesen Splittern hervorgingen, waren vielfältig und einzigartig. Jeder Gott repräsentierte einen Aspekt der Großen Muttergöttin und trug ihre Macht und Weisheit in sich. Diese Götter waren die Hüter der Schöpfung, die Beschützer der natürlichen Ordnung und die Lenker der kosmischen Kräfte. Ihre Geburt markierte den Beginn einer neuen Ära, in der göttliche Wesen die Welten bevölkerten und die Harmonie des Universums bewahrten.

Die Vorstellung, dass göttliche Wesen aus einem zentralen, heiligen Baum hervorgehen, findet sich in vielen Kulturen. In der nordischen Mythologie zum Beispiel ist Yggdrasil, der Weltenbaum, das Zentrum des Universums, aus dem alle Dinge hervorgehen. Ähnlich ist es in der vedischen Tradition, wo der Ashvattha-Baum als Symbol für den kosmischen Lebensbaum dient. Diese Bäume symbolisieren die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Göttlichen und dem Weltlichen.

4.3 Das Werfen in die Welten
Nachdem die Rinde der Eiche abgespalten war, wurden die Splitter in die verschiedenen Welten geworfen. Diese Handlung symbolisierte die Verteilung der göttlichen Essenz über das gesamte Universum. Jeder Splitter trug den Funken des Göttlichen in sich und pflanzte ihn in eine der Welten ein, wodurch neue göttliche Wesen entstanden. Diese Götter waren dazu bestimmt, die Welten zu bevölkern, zu gestalten und zu beschützen.

Die Götter, die aus diesen göttlichen Splittern hervorgingen, waren nicht nur passiv. Sie nahmen aktiv an der Schöpfung teil, gestalteten die Landschaften, schufen die Elemente und formten die Lebewesen, die die Welten bevölkerten. Sie brachten Ordnung ins Chaos und Harmonie in die Wildnis. Jeder Gott hatte seine eigenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die sich aus dem Wesen der Großen Muttergöttin Dana ergaben.

In der norisch-keltischen Tradition spielen die Götter eine zentrale Rolle im kosmischen Drama. Sie sind die Mittler zwischen der Großen Muttergöttin und den von ihr geschaffenen Welten. Ihre Existenz und ihr Wirken sind Ausdruck der unendlichen Melodie, die im Universum erklingt. Diese Götter, die aus den Splittern der Reiche geboren wurden, verkörpern die ewige Verbindung zwischen der Schöpferin und ihrer Schöpfung.

Die Vorstellung, dass die Götter aus einem zentralen göttlichen Prinzip hervorgehen und in die Welten gesandt werden, findet sich auch in anderen Traditionen. In der vedischen Mythologie beispielsweise werden die Götter als Devas bezeichnet, die aus der Essenz des Brahman hervorgehen und über die verschiedenen Aspekte der Natur und des Kosmos herrschen. Diese Parallelen zeigen, wie universell die Vorstellung von einer göttlichen Schöpfung und der Rolle der Götter in der Welt ist.

In der norisch-keltischen Schöpfungsmythologie zeigen uns die Götter, dass die Schöpfung ein fortwährender Prozess ist, der von der unendlichen Melodie der Großen Muttergöttin Dana geleitet wird. Durch die Geburt der Götter aus den Fragmenten der Reiche wird die göttliche Essenz auf die Welten verteilt, wodurch das Universum mit Leben, Ordnung und Harmonie erfüllt wird.

Kapitel 5: Die Schöpfung durch die Götter

Mit der Geburt der Götter aus den Splittern der Ureiche nahm die Schöpfung eine neue Dimension an. Diese göttlichen Wesen waren nicht nur Verkörperungen der Großen Muttergöttin Dana, sondern auch aktive Schöpfer, die mit ihrer Macht und Weisheit die Welten formten und bevölkerten. Im Einklang mit der unendlichen Melodie der Schöpfung begannen die Götter, ihre göttliche Kraft zu nutzen, um unzählige weitere Wesen ins Leben zu rufen. Diese neuen Geschöpfe, jedes einzelne einzigartig, trugen dazu bei, das Universum mit Vielfalt, Schönheit und Leben zu erfüllen.

5.1 Das Hervortreten der Götter aus dem Klang
Die Götter, die aus den göttlichen Splittern hervorgingen, betraten die Schöpfung als Verkörperungen der Melodie, die die Große Muttergöttin Dana in die Welt gesungen hatte. Diese göttlichen Wesen waren verschieden in ihrer Erscheinung und ihren Kräften, aber alle waren tief verwurzelt in der Melodie, die das Universum durchdrang. Sie waren nicht nur Geschöpfe, sondern auch Schöpfer, ausgestattet mit der Macht und dem Wissen, neue Lebensformen zu erschaffen und die Welten zu gestalten.

Jeder Gott repräsentierte einen Aspekt der Melodie und brachte seine eigene, einzigartige Note ein. Einige Götter waren für die Elemente verantwortlich – Erde, Wasser, Luft und Feuer – und formten die Landschaften und Naturphänomene der Welten. Andere waren Hüter des Lebens und schufen Pflanzen, Tiere und schließlich den Menschen. Wieder andere Götter waren Hüter der Zeit und des Schicksals, die den Lauf der Ereignisse lenkten und die Harmonie des Universums bewahrten.

Diese Vorstellung von Göttern als Manifestationen des göttlichen Klanges findet Parallelen in vielen anderen Kulturen. In der vedischen Tradition gelten die Devas als göttliche Kräfte, die über verschiedene Aspekte der Natur und des Kosmos herrschen. Sie gehen aus dem Brahman, der höchsten Wirklichkeit, hervor, ähnlich wie die keltischen Götter aus der Melodie der Großen Muttergöttin Dana. Diese Götter sind nicht nur Schöpfer, sondern auch Bewahrer von Ordnung und Harmonie im Universum.

5.2 Die Harmonie mit der Melodie
Die Götter handelten stets im Einklang mit der unendlichen Melodie der Schöpfung, die Dana in die Welt gesungen hatte. Diese Melodie war die Grundlage ihrer Existenz und das Leitmotiv ihres Handelns. Indem sie auf die Melodie hörten und ihre Schwingungen spürten, konnten die Götter die Harmonie des Universums bewahren und fördern. Jede ihrer Schöpfungen, sei es ein Lebewesen, ein Naturphänomen oder ein kosmisches Ereignis, war Ausdruck dieser göttlichen Melodie.

Die Harmonie mit der Melodie bedeutete, dass die Götter nicht willkürlich handelten, sondern in tiefer Verbundenheit mit der universellen Ordnung und Weisheit. Diese Verbundenheit ermöglichte es ihnen, ihre Kräfte so einzusetzen, dass sie das Gleichgewicht und die Schönheit des Universums förderten. Sie waren Wächter der kosmischen Ordnung und sorgten dafür, dass jede Schöpfung im Einklang mit dem großen Ganzen stand.

Diese Idee der Harmonie mit einer göttlichen Melodie findet sich auch in anderen spirituellen Traditionen. In der vedischen Philosophie findet sich der Begriff „Rita“, das kosmische Gesetz von Wahrheit und Ordnung. Die Devas handeln im Einklang mit Rita, um die Harmonie des Universums zu erhalten. In ähnlicher Weise handeln die keltischen Götter im Einklang mit der Melodie der Großen Muttergöttin Dana, um die Schöpfung zu gestalten und zu erhalten.

5.3 Die unendliche Erschaffung weiterer Wesen
Die Götter nutzten ihre göttliche Kraft, um unendlich viele weitere Wesen zu erschaffen. Diese Schöpfungen waren vielfältig und reich an Formen und Funktionen. Die Götter schufen Pflanzen und Tiere, die die Welten bevölkerten und das Leben in all seiner Vielfalt repräsentierten. Sie schufen auch magische Wesen und Geister, die die verborgenen Kräfte der Natur repräsentierten und die Verbindung zwischen der physischen und der geistigen Welt aufrechterhielten.

Die Vorstellung, dass göttliche Wesen unendlich viele Lebewesen erschaffen, findet sich auch in der vedischen Mythologie. Die Devas als göttliche Kräfte erschaffen und erhalten die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Die Schöpfung ist ein fortwährender Prozess, der niemals endet, da die göttliche Melodie unaufhörlich weiterklingt und immer neue Lebensformen hervorbringt.

In der norisch-keltischen Mythologie zeigt uns die Schöpfung durch die Götter, wie tief die Verbindung zwischen dem Göttlichen und der Schöpfung ist. Die Götter sind Ausdruck der Melodie der Großen Muttergöttin Dana und handeln im Einklang mit dieser Melodie, um die Vielfalt und Harmonie des Universums zu fördern. Ihre endlose Erschaffung neuer Wesen zeugt von der unerschöpflichen Kraft und Weisheit, die in der Melodie der Schöpfung liegt.

Kapitel 6: Das Ebenbild der Götter

Die Erschaffung des Menschen war ein entscheidender Moment in der norisch-keltischen Mythologie. Als die Götter aus der Melodie der Großen Muttergöttin Dana in die Welten eintraten, erschufen sie viele Lebensformen, aber die Erschaffung des Menschen war ein Akt von besonderer Bedeutung. Der Mensch sollte nicht nur ein weiteres Wesen in der großen Vielfalt der Schöpfung sein, sondern ein Abbild der Götter selbst, ausgestattet mit einzigartigen Fähigkeiten und einer besonderen Verbindung zur Melodie der Schöpfung.

6.1 Die Erschaffung des Menschen als Abbild der Götter
Inspiriert von der unendlichen Melodie, die sie selbst hervorgebracht hatten, beschlossen die Götter, ein Wesen zu erschaffen, das ihre eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten widerspiegeln sollte. Dieses Wesen, der Mensch, wurde aus den Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer geformt, die bereits durch die göttliche Melodie in Einklang gebracht worden waren. Die Götter gaben dem Menschen die Gabe des Bewusstseins und der Kreativität, die ihn von allen anderen Geschöpfen unterschied und ihm die Fähigkeit verlieh, die Welt aktiv zu gestalten und zu verändern.

Der Mensch war nicht nur ein körperliches, sondern auch ein geistiges Wesen. Die Götter hauchten ihm einen Teil ihrer eigenen Essenz ein, wodurch der Mensch die Fähigkeit erhielt, die Melodie der Schöpfung zu hören und mit ihr zu harmonieren. Diese geistige Verbindung machte den Menschen zum Hüter und Mitschöpfer der Welt. Er konnte die Melodie der Schöpfung in sich spüren und durch sein Handeln weitergeben.

Ähnliche Vorstellungen finden sich in vielen Kulturen. In der vedischen Tradition wird der Mensch als Mikrokosmos gesehen, der das Universum im Kleinen widerspiegelt. Die vedischen Schriften betonen die Fähigkeit des Menschen, durch Meditation und spirituelle Praxis eine tiefe Verbindung zur göttlichen Wirklichkeit zu erlangen. Diese Verbindung ermöglicht es dem Menschen, in Übereinstimmung mit dem kosmischen Gesetz zu leben und die Harmonie des Universums zu fördern.

6.2 Die Heimat der Menschen in Mittelerde
Die Götter wählten für die Menschen einen besonderen Ort: Mittelerde. Dieser Ort im Zentrum der Welten war reich an Ressourcen und Schönheit, ein Land, das von der göttlichen Melodie durchdrungen war. Mittelerde war nicht nur ein physischer, sondern auch ein geistiger Raum. Hier konnte der Mensch seine Fähigkeiten entfalten und in Harmonie mit der Natur und den Göttern leben.

Mittelerde war geprägt von einer tiefen Verbundenheit aller Lebensformen. Die Menschen lernten, im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen und Kräften zu leben. Sie entwickelten Rituale und Feste, um die Melodie der Schöpfung zu feiern und ihre Verbindung zu den Göttern zu stärken. Diese Rituale halfen ihnen, die Harmonie der Schöpfung zu bewahren und ihr Leben im Einklang mit der göttlichen Melodie zu gestalten.

In der vedischen Tradition wird die Erde als ein heiliger Ort betrachtet, der von den Göttern geschaffen wurde, um den Menschen Raum für ihre spirituelle Entwicklung zu bieten. Die vedischen Texte betonen die Bedeutung der natürlichen Welt und die Notwendigkeit, in Harmonie mit ihr zu leben. Diese Harmonie wird durch Rituale und Opferhandlungen aufrechterhalten, die die Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern stärken.

6.3 Die Einordnung des Menschen in die große Melodie
Die Götter gaben dem Menschen nicht nur körperliche und geistige Fähigkeiten, sondern auch eine tiefere Aufgabe: die Melodie der Schöpfung in die Welt zu tragen und weiterzusingen. Der Mensch wurde zum Hüter und Vermittler der göttlichen Melodie, die Dana in die Welt gesungen hatte. Durch seine Taten, Gedanken und Worte konnte der Mensch die Melodie der Schöpfung in jedem Aspekt seines Lebens widerspiegeln.

Diese Integration bedeutete, dass der Mensch eine besondere Verantwortung trug. Er musste lernen, die Melodie in sich zu spüren und im Einklang mit ihr zu leben. Dies erforderte Achtsamkeit, Weisheit und Mitgefühl. Die Menschen entwickelten spirituelle Praktiken, um ihre Verbindung zur Melodie zu vertiefen und ihre innere Harmonie zu bewahren. Diese Praktiken halfen ihnen, ihre Rolle als Hüter der Schöpfung zu erfüllen und die göttliche Melodie in die Welt zu tragen.

Die vedische Tradition betont, dass der Mensch durch spirituelle Praxis und Meditation eine tiefe Verbindung zur göttlichen Wirklichkeit erlangen kann. Diese Verbindung ermöglicht es ihm, die kosmische Melodie zu hören und im Einklang mit ihr zu leben. Die Upanishaden sprechen von der inneren Stimme des „Atman“, die den Menschen leitet und ihm hilft, seine göttliche Natur zu erkennen und auszudrücken.

In der norisch-keltischen Mythologie zeigt die Erschaffung des Menschen als Abbild der Götter, wie tief die Verbindung zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen ist. Ausgestattet mit den Gaben des Bewusstseins und der Kreativität ist der Mensch nicht nur Geschöpf, sondern auch Mitschöpfer der Welt. Seine Aufgabe, die Melodie der Schöpfung zu hören und weiterzugeben, macht ihn zu einem wesentlichen Teil der göttlichen Harmonie und der fortwährenden Schöpfung.

Epilog

In der umfassenden Erzählung der norisch-keltischen Schöpfungsmythologie offenbart sich eine tiefe Weisheit, die das Verständnis des Lebens, der Natur und des Kosmos prägt. Diese Geschichten sind mehr als nur mythologische Überlieferungen; sie sind Wegweiser, die uns helfen, die Welt um uns herum und unsere Rolle darin besser zu verstehen.

Erzählung - Die Geschichte der Schöpfung

Vorwort

Willkommen in den Tiefen der norisch-keltischen Mythologie, wo die Melodie der Schöpfung in den geheimnisvollen Wäldern der Vergangenheit erklingt und sich durch die Zeiten webt. In den Liedern der Barden und den Lehren der Druiden offenbart sich eine uralte Wahrheit über den Ursprung des Universums – eine Wahrheit, die eingebettet ist in die unendlichen Weiten der norisch-keltischen Lebensphilosophie. Dieser Schöpfungsmythos ist nicht nur eine Erzählung vom Anfang der Existenz, sondern ein lebendiges Gewebe, das sich in einem unaufhörlichen Fluss von Melodien durch die Zeiten schlängelt.

Tauche ein in die Stille des absoluten Nichts, wo die ursprüngliche Leere vor Raum und Zeit die Bühne für das epische Drama der Schöpfung bereitet. Spüre den Atem der Unergründlichkeit des Seins, wo das Göttliche in seiner Essenz jenseits aller Vorstellungskraft ruht. Höre das Flüstern des Erwachens, wenn die große Melodie die Dunkelheit durchdringt und die ersten Berge formt.

Erlebe die Geburt der Elemente, der Welten, der Götter und der Menschen, während die Melodie weiter klingt und die Landschaften zwischen den Bergen entstehen. Folge den Wurzeln, die unsichtbare Brücken zwischen den erhabenen Gipfeln spannen, und lass dich vom Weltenbaum leiten, der als Herz der Verbindung alle erschaffenen Welten vereint.

Diese Schöpfungsgeschichte ist eine Reise durch die mythologischen Landschaften der keltischen Tradition und eine Einladung, über die eigene Verbindung mit der Schöpfung nachzudenken. Möge die Melodie der norisch-keltischen Lebensphilosophie und Mythologie dein Herz berühren und dich inspirieren, in den Klang der Stille deines eigenen Seins einzutauchen, um Teil dieser zeitlosen und ewigen Symphonie zu werden.

Es war einmal ...

Es war einmal, da gab es keine Zeit. Ein Ort im Nirgendwo, ohne Wasser, ohne Erde, ohne Luft. Keine Götter, Menschen, Tiere oder andere Wesen bevölkerten diese Leere. Nur die Tiefe des Nichts erstreckte sich in die Unendlichkeit und der Klang der ewigen Stille umhüllte alles.

In dieser tiefen und letzten Stille, von der die alten Überlieferungen der keltischen Weisheit erzählen, begann sich langsam ein Flüstern zu regen. Ein zartes Geheimnis, das sich von einem kaum hörbaren Hauch in ein sanftes Rauschen verwandelte, das durch die unendliche Ewigkeit strömte. Dieses Lied war der Klang der Stille selbst, die „Große Melodie“, die den Raum der Unendlichkeit erfüllte.

Das Flüstern wuchs und gewann an Kraft, während es die Dunkelheit in ein warmes Licht sang. Ein spiralförmiger Klangwirbel entstand, der sich in einem majestätischen Crescendo entfaltete und die ersten Berge formte. Stolz erhoben sich diese erhabenen Gipfel aus der Leere und ragten in die Unendlichkeit.

Der Klang der Stille verstummte nicht, und plötzlich wuchsen Wurzeln zwischen den Bergen, trennten sie voneinander und schufen Welten. Aus diesen Wurzeln wuchs ein Stamm, eine mächtige Eiche, die alle Welten miteinander verband. Die Melodie der großen Muttergöttin Dana sang weiter, und die Ureiche begann, den Saft aus den Bergen zu ziehen und über ihre Blätter in die Welten zu gießen.

Einige Tropfen, die von den Blättern fielen, verwandelten sich in funkelnde Perlen, die nach oben stiegen und zu Sternen wurden. Die Sterne erzählen uns die Geschichte der Reiche und die Geschichte der Entstehung der Welten. Die Melodie klang leise weiter und webte Wasser und Feuer, getrennt durch die Luft, zusammen mit der Erde zu einem kunstvollen Geflecht, das die Grundlage für die weitere Schöpfung bildete. Die Melodie der Reiche schwingt und durchdringt alle Elemente und verleiht jedem seinen einzigartigen Klang.

Ein weiteres mächtiges Anschwellen der Urmelodie führte zu einer gewaltigen Spannung zwischen den Elementen, die sich steigerte, bis plötzlich der Urblitz des Lebens durch die Welten schoss. Diese gewaltige Explosion des Lebens führte dazu, dass Teile der Rinde der Ureiche absplitterten und in alle Welten geschleudert wurden. Das war die Geburt der Götter, die je nach Art der Rinde ihren einzigartigen Charakter und damit ihre unverwechselbaren Aufgaben hatten. Die Geburt der Götter war ein magischer Tanz aus Funken und Licht. 

Diese Wesen von kraftvoller Schönheit und Weisheit trugen die Essenz der großen Göttin Dana in Form der Urmelodie in sich und spiegelten die Harmonie der Schöpfung wider. Die Götter erwachten zu einer lebendigen Existenz voller Neugier und Freude und dankten Dana und der Urmelodie für das Geschenk des Lebens. Die Götter begannen, die Welten zu erforschen, ihre Kräfte zu entfalten und die Schönheit der Schöpfung, die sie selbst waren, zu bewundern.

Die Götter versammelten sich in einem strahlenden Kreis, ihre göttlichen Hände vereint, während die Melodie des Ursprungs durch die Weiten der Realitäten schwebte. Jeder Gott trug sein einzigartiges Wesen zum Klang bei, und so entstand eine neue Harmonie, die die Schöpfung durchdrang. Die Götter stimmten in den großen Gesang ein.

Danu, die Urmutter allen Lebens, breitete ihre Hände aus, und aus ihrem Atem entsprangen die Ströme des Lebens, die sich zu großen Ozeanen vereinten. Danu teilte sich und erschien als Ceridwen, die dreieinige Göttin. Als wirkende Naturkraft und innere Seelenkraft schuf sie den Kessel der Weisheit und Inspiration. Aus ihrem dreifachen Wesenskern entstand der Kreislauf des Lebens.

Des Werdens, verkörpert als Wilbeth, der verführerische Aspekt der jungen Frühlingsgöttin.

des Wachsens, verkörpert als Ambeth, der mütterliche Aspekt der reifen Göttin.

und des Vergehens, verkörpert als Borbeth, die erfahrene, weise und alte Göttin der dunklen Jahreszeit.

Cernunnos, der Gehörnte, der Fruchtbarkeit und Wachstum spendet, lässt alle Wälder entstehen, und der Gott Lugh, Herr des Lichts, der Wärme und der Sonne, hilft ihm dabei. 

Die Götter tanzten auf den Wellen des Klanges, und mit jedem Schritt, mit jedem Lied erschufen sie eine Vielzahl von Wesen. Tiere durchstreiften die Wälder, Fische bevölkerten die Flüsse, Seen und Meere, und die Lüfte wurden von Vögeln und wundersamen Arten schillernder Insekten bevölkert. Die Götter formten die Elemente zu Landschaften und erfüllten die Welt mit dem Zauber ihrer göttlichen Berührung.

In ihrer unendlichen Weisheit schufen sie nicht nur körperliche Wesen, sondern auch Wesen aus reiner Energie. Feen tanzten in den Strahlen der Sonne, Geister schwebten durch die Nebel der Dämmerung und Elfen hüteten die Geheimnisse der Wälder. Jedes dieser Wesen trug in sich die Spur der göttlichen Schöpfung, einen Teil des großen Liedes, das im Universum erklang.

Und so wurde unter dem Klang des großen Liedes die Welt durch Danas Wirken und die Schöpfung der Götter zu einem lebendigen Bild aus Farben, Formen und Klängen. Die Melodie des Ursprungs erfüllte die Luft und die Götter verspürten die Sehnsucht nach einem Wesen, das ihr eigenes Ebenbild tragen sollte. Gemeinsam beschlossen sie, den Menschen zu erschaffen, der von nun an in Mittelerde seine Heimat finden sollte.

Selbst aus der Rinde der Ureiche geboren, schufen die Götter mit Hilfe der Urmelodie den Menschen aus der Ureiche. Aus der Essenz des entstandenen Klanges entstanden zwei neue Wesen, die die Prinzipien des ewig Weiblichen und des ewig Männlichen verkörpern. In harmonischer Vereinigung bilden sie zusammen das All-Eine. Dieser Klang befähigt den Menschen, neues Leben zu schaffen und seine ihm innewohnenden göttlichen schöpferischen Fähigkeiten voll zu entfalten. Die Götter haben dem Menschen die Fähigkeit zur Kreativität geschenkt, damit er die Welt mit seinen eigenen Liedern gestalten kann.

Die Götter betrachteten ihr Werk, ein Wesen, das in ihrem eigenen göttlichen Glanz erstrahlte. Der Mensch war in Harmonie mit der Melodie geschaffen, ein Abbild der göttlichen Schöpfung. Die Götter setzten einen goldenen Glanz in die Augen des Menschen, damit er die Welt mit Staunen und Liebe betrachten konnte. Mit einem mächtigen Chor himmlischer Klänge, gesungen von den Göttern, erweckten sie den Menschen zum Leben. Der Mensch erwachte und sah die Götter, die ihn liebevoll ansahen. Die Götter reichten ihm die Hand und lehrten ihn die Sprache der Melodie, die Grundlage allen Seins.

Der Klang der Stille hat nie aufgehört und formt sich immer weiter. Die göttliche Melodie, die als Flüstern begann, wuchs zu einem lebendigen Gesang heran, der bis heute das Weltenall durchdringt. Die Götter und die Menschen hörten den ewigen Klang, der wie eine unendliche Welle durch die Zeiten schwang. In den Tiefen Mittelerdes, auf den Gipfeln der majestätischen Berge und in den sanften Tälern erklang die Melodie wie der Herzschlag des Lebens. Die Götter beobachteten mit stolzer Freude, wie die Menschen inmitten dieser Klangharmonie lebten und sich als Teil der großen Symphonie fühlten.

Gemeinsam mit den Göttern sangen die Menschen Lieder der Dankbarkeit für das Leben, tanzten unter dem Sternenhimmel und lauschten den Geschichten der Natur. Der Mensch erkannte, dass sein Dasein ein unauslöschlicher Teil der ewigen Melodie war. Mit jedem Sonnenaufgang und -untergang wurde der große Gesang lauter, und die Welt pulsierte im Rhythmus der Schöpfung. Neue Lebewesen wurden geboren, Blumen blühten und Sterne zogen ihre Bahnen am Himmel. Götter und Menschen trugen gemeinsam dazu bei, dass die große Melodie des Daseins immer vielfältiger und harmonischer wurde.

Bis heute und bis ans Ende aller Tage gilt: Wer zum Schöpfer seiner selbst werden will, braucht nur den Klang der Stille in sich zu hören. In den weiten Tälern Norikums auf Mittelerde und auf den Gipfeln der Berge, wo der Himmel die Erde berührte, begann ein neues Kapitel der Schöpfung – das Kapitel der Selbsterschaffung.

Inspiriert von den göttlichen Lehren suchten die Völker Mittelerdes den Klang der Stille in ihren Herzen. Sie wanderten durch die mystischen Wälder und meditierten an den Ufern der klaren Seen. Mit liebevollem Blick beobachteten die Götter, wie die Menschen dem inneren Ruf der Stille folgten. Die Götter lehrten die Menschen, dass die wahre Schöpfung im Inneren beginnt. Wer den Klang der Stille in sich hört, wird zum Schöpfer seiner eigenen Wirklichkeit. Die Menschen entdeckten, dass sie mit ihren Gedanken, Träumen und Taten die Leinwand ihres Daseins gestalten können.

In den stillen Momenten der Meditation fanden die Menschen Zugang zu ihrer inneren Quelle. Der Klang der Stille führte sie an einen Ort jenseits von Raum und Zeit, wo die Essenz ihres Seins ruhte. Hier konnten sie das Gewebe ihrer eigenen Schöpfung weben und sich als Mitschöpfer im großen Gesang des Daseins erkennen. Der Mensch, nun verbunden mit seinem inneren Klang, wurde Teil dieser unendlichen Symphonie, die niemals endet. Sie fließt durch die Zeiten, umschließt die Wurzeln der Welten und erfüllt die Berge mit ihrer zeitlosen Schönheit. Die Menschen erkannten, dass sie selbst die Schöpfer dieser Melodie waren, mit jedem Gedanken, jeder Tat und jedem Atemzug.

In stillen Nächten lauschen die Menschen der unendlichen Melodie. Solange die Menschen im Einklang mit der Natur leben und Mutter Erde als Teil der großen Symphonie begreifen, solange werden die Welten im Einklang mit der Schöpfungsordnung bleiben.

Der Klang der Stille lebt weiter, seine Melodie hallt durch die Zeitalter hindurch und wird von den Göttern und Göttinnen bewahrt, die die Harmonie des Universums sorgsam hüten. Das Große Lied durchzieht das Gewebe des Universums, webt sich durch Raum und Zeit, während die Sterne am Himmel wie funkelnde Noten die Schönheit dieser himmlischen Symphonie begleiten.

In der keltischen Mythologie ruft der Klang der Stille die Menschen dazu auf, nicht nur Zuhörer, sondern aktive Teilnehmer dieser faszinierenden Symphonie zu sein. Eine Symphonie, die die Verbindung zwischen Göttern, Natur und Menschheit zelebriert. Dieser göttliche Gesang ist mehr als nur eine Schöpfungsgeschichte; es ist eine lebendige Hymne, die die zeitlose Schönheit des Universums besingt.

In jedem Ton dieser Großen Melodie liegt eine Aufforderung zur Achtsamkeit, zur Wertschätzung der Natur und zur Bewahrung der göttlichen Harmonie. Die keltische Mythologie erzählt uns von einer Welt, in der die Schöpfung nicht nur ein Akt der Vergangenheit ist, sondern ein fortwährender Prozess, der in jedem Atemzug, jedem Flüstern des Windes und jedem Rauschen der Gewässer weiter klingt.

So endet die Reise durch die norisch-keltische Schöpfungsmythologie, mit dem Versprechen, dass der Klang der Stille niemals verstummen wird. Er ruft uns dazu auf, unsere eigene Melodie in diese göttliche Symphonie einzuflechten, die zeitlose Schönheit des Universums zu ehren und die göttliche Harmonie in jedem Aspekt unseres Daseins zu bewahren. In der Melodie des Lebens sind wir im Netz von Wyrd alle miteinander verwoben, und diese Verbindung ist das kostbarste Erbe aus der Welt der keltischen Mythen.

epub

PDF

DRUFIDES
Der DRUVIDES Hain - Gestalte deine Zukunft
Symbiose von Mensch mit der ihn umgebenden Natur
Kurzer Ausflug in die keltische Geschichte
Brauchen wir einen Staat?
Brauchen wir ein Geldsystem?
Brauchen wir Bildung?

Copyright 2024 © All rights Reserved